3. Fachtag Friedensbildung Mitteldeutschland
Klima und Frieden #FriedenforFuture

Wann: 06.-07.11.2020
Ort: Chrisitliche Akademie // Halle

Klimawandel und daraus resultierende Konflikte sind keine Themen der Zukunft, sondern bereits heute aktuell und relevant. Darauf haben in den letzten Jahren gerade junge soziale Bewegungen, wie Fridays for Future, aufmerksam gemacht. Durch ihren kreativen und konsequenten Protest setzen sie sich für einen sozial-ökologischen Wandel ein und haben gemeinsam mit etablierten Akteur*innen der Zivilgesellschaft einen breiten öffentlichen Diskurs angestoßen.

Auf dem dritten Fachtag Friedensbildung Mitteldeutschland möchten wir uns damit beschäftigen, wie die Themen Klima und Frieden zusammen gedacht und in Bildungsarbeit und zivilgesellschaftliches Engagement eingebracht werden können. Folgende Fragestellungen wollen wir in den Fokus nehmen: Was verbindet das Engagement für Frieden mit jenem für Klimagerechtigkeit? Wie können etablierte und neue Akteur*innen der Zivilgesellschaft zusammen an diesen Fragen arbeiten? In welchen Formaten und Methoden können die Themen Klima und Frieden aktiv in (außer-)schulische Bildungsarbeit eingebracht werden?

Der Fachtag richtet sich an Praktiker*innen der Bildungsarbeit, pädagogische Fachkräfte, Aktivist*innen, zukünftige Multiplikator*innen und alle Interessierten.


Programm:

Freitag, 06.11.2020
20:00 - 22:00 Auftaktabend mit Kinofilm und anschließendem Gespräch mit lokalen Aktionsgruppen und Aktivist*innen

Samstag, 07.11.2020
Moderation: Agnes Sander (Moderatorin und Mediation)
09:00 Einlass / Ankommen
09:15 – 09:45 Begrüßung und Grußworte
09:45 – 11:00 Impulsvorträge und Diskussion
Mechthild Becker, Potsdam Institut für Klimafolgenforschung
Felipe Corral, Red de Iniciativas Comunitarias (RICO) e.V. 
15 Min. Pause
11:15 – 13:00 Workshop Phase I
13:00 – 14:15 Mittagspause mit Markt der Möglichkeiten
14:15 – 16:00 Workshop Phase II
15 Min. Pause
16:15 – 17:00 Gemeinsamer Abschluss

Workshops

Workshop Phase I: 11:15 -13:00h

1 ) Klima und Klimagerechtigkeit - Vorstellung eines Workshops für Klasse 5-7
In dem Workshop wird vorgestellt, wie wir mit der Altersgruppe 5.-7. Klasse das Thema Klima und Klimagerechtigkeit bearbeiten. Einige Methoden des Workshops werden mit den Teilnehmenden durchgeführt und reflektiert und der Workshop wird insgesamt vorgestellt.
Ulrike Eichstädt und Melanie Engelke

2) Mapping Body-Territory, von der lateinamerikanischen feministichen Bildung von unten (popular education) lernen
Das Konzept vom Territorium ist tief verankert in der Weltanschauung und Denkweise von Lateinamerika. Dies wird kurz erklärt, um eine kleine Annäherung zu gewähren. Themen-bezogene Energizer werden gespielt. Danach wird das Mapping durchgeführt, hier werden Karten individuell, ggf. nach Gruppenzusammensetzung, zusammen gemalt. Zum Schluss wird die Methode diskutiert, bzw. was für eine Rolle die Beziehung zwischen Körper und Territorium in ökosozialen Konflikten spielt. Wenn genug Zeit zur Verfügung steht, ein Brainstorming dazu: wie könnten diese Methoden in der europäische Friedensbildung eingebracht werden.
Minerva Figuero

3) Klima und Frieden - Welche Rolle spielen die Medien?
Medien bestimmen unser Bild von der Welt – und damit auch die aktuelle Debatte um das Klima. Aber wie genau machen das die Medien? Und wer sind überhaupt „die Medien“?
In einem einführenden Vortrag soll anhand aktueller Beispiele kurz skizziert werden welche Rolle die Medien in Bezug auf Klima und Frieden spielen.
Im Anschluss besteht für die Teilnehmenden die Möglichkeit Fragen zu stellen. Im besten Fall entsteht daraus eine Diskussion über Medien, Klima und die Rolle jedes*r Einzelnen.
Nadja Hagen

4) Selbstfürsorge im Engagement - Wie Focusing Dich unterstützen kann
Dieser Kurzworkshop gibt Dir durch praktische Übungen einen Einblick in die Methode Focusing und wie sie Dich in deinem Alltag unterstützt. Beginnend mit einer Meditation, folgen Einzelarbeit mit bunten Farben und Papier sowie Austausch zu zweit und in der Gruppe.
Mit Hilfe von Focusing schaffen wir einen inneren Freiraum in dem Du Dich mit dem verbindest was dir Kraft gibt und Dich stärkt. Focusing ist ein erlernbarer, achtsamkeitsbasierter Selbsterfahrungs- und Selbsthilfeprozess. Es ist eine Ressource, um mit Dir selbst in Kontakt zu sein, Deine Intuition und Dein Körperwissen zu nutzen.
Blanca De Rojas


Workshop Phase II: 14:15 - 16:00h

5) Postkoloniale Herausforderungen der Klimakrise - Welche Antwort hat die Klimabewegung darauf?
Dekoloniale Perspektiven auf Klimagerechtigkeit: Anhand konkreter Beispiele aus dem Alltag der Klimabewegung werden Erfahrungen mit dem white saviorism bzw. white heroism einerseits und des Ausblendens nichtweißer und nichtwestlicher Perspektiven aus dem herrschenden Klimadiskurs betrachtet und aufgezeigt. Nach einem Vortrag zu den Beispielen sollen Alternativen diskutiert und Wege zur macht- und rassismuskritischen Klimabewegung aufgezeigt werden.
Lucía Muriel

6) Zivil und ungehorsam für Klimagerechtigkeit?
Zehntausende Menschen haben allein in Deutschland 2019 Kohlebagger blockiert, Straßenkreuzungen besetzt oder die Schule geschwänzt, um für Klimagerechtigkeit zu protestieren. Aber was bringt es bei Demonstrationen auf die Straße zu gehen? Ist es legitim Gesetze zu brechen und zivilen Ungehorsam zu leisten? Und was wurde in der Vergangenheit schon mit zivilem Ungehorsam erreicht? In diesem Workshop diskutieren wir, mit welchen Mitteln wir uns für Klimagerechtigkeit einsetzen und wie wir aktiv werden können. Bei unseren Workshops werden wir interaktiv und partizipativ Wissen erarbeiten mit Hilfe von praktischen Übungen, Diskussionen und Austausch.
Felix Nasser und Lena Eyerich

7) Die Friedens- und Umweltbewegung der 80ger Jahre als Vorbild heutiger Friedens- und Umweltaktivist*innen?
Sören Brenner

8) 1 Jahr nach IDAI – Auswirkungen des Klimawandels in Mosambik
Der Workshop bietet eine kurze Einführung in das Thema, wobei die Folgen des Zyklons im März 2019 in Beira aufgezeigt werden. Darauf aufbauend wird ein Text im Rundbrief Mosambik analysiert und der Frage nachgegangen, was heißt das für uns? Dabei spielen Übungen aus dem Demokratietraining zum Thema „Umgang mit Minderheiten“ eine zentrale Rolle im Workshop.
Ulrike Christiansen


Die Teilnahmekosten betragen 60€ Finanzierung über Arbeitgeber // 30€ Normalverdienende //10€ ermäßigt Studierende

Ein Mittagsimbiss und Getränke sind in diesem Beitrag enthalten.

Anmeldefrist: 18.10.2020 unter www.friedensbildung-mitteldeutschland.de/formular.html
Die Anzahl der Teilnehmenden ist beschränkt.

Für den Fachtag wird es ein Hygienekonzept geben, das den aktuellen Verordnungen zur Corona Pandemie entspricht. Weitere Informationen erhalten Sie nach der Anmeldung.

Kontakt / Fragen
Julia Wenger - Netzwerk Friedensbildung Mitteldeutschland
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Tel: 0345-279807-25

Förderung:

Der Fachtag Friedensbildung wird gemeinsam durchgeführt vom Netzwerk Friedensbildung Mitteldeutschland, dem Friedenskreis Halle,  der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen Anhalt, der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, der Sächsischen Landeskirche, der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und dem Pädagogisch-Theologisches Institut.

Gefördert wird der Fachtag von der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen Anhalt, dem Programm Promotor*innen für Eine Welt und durch Engagement Global im Auftrag des BMZ.

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